Wie weit ist es noch? Wie weit sind wir schon gefahren? Wie hoch sind wir gewesen? Fragen über Fragen. Seit Urzeiten ersannen die Menschen immer bessere Methoden, um Entfernungen zu messen und Höhen festzustellen. Aus Erfahrung weiß jeder, wie weit 100 Meter oder „gleich hinter dem nächsten Berg“ sein kann. Zu unterschiedlich sind die subjektiven Eindrücke, als dass man sich auf geschätzte Aussagen verlassen kann. Mit der Normung des „Meters“ und dem Verschwinden der anderen Messsysteme (Elle, Hand, Klafter, Spann), konnten endlich verbindliche Angaben gemacht werden, wie weit etwas entfernt ist. In der Frühzeit der Entfernungsmessung funktionierte diese rein mechanisch. Ein Schneckentrieb wurde an der Vorderradnabe befestigt und trieb über eine flexible Welle einen Kilometerzähler an.
GPS für Mountainbiker
Zugegeben, diese Lösung funktionierte immer und ärgerte nie mit einer leeren Batterie, doch für einen ambitionierten Biker, welcher schon damals ein wenig Sinn für Style hatte, waren die joghurtbechergroßen Konstruktionen ein totales „No No“. Ein Lichtblick war die Einführung der Digital-Tachometer. Kleine LCD-Displays ersetzten die großen Rundinstrumente und die Mechanik wurde durch die Elektronik abgelöst. Mittlerweile sind wir im 21. Jahrhundert angelangt und ein Tacho mit drahtloser Datenübertragung gehört genauso zum guten Ton wie elektrisches Licht. Die Königsdisziplin der Tempo- und Entfernungsmessung nennt sich mittlerweile GPS, was soviel bedeutet wie „Globales Positions System“. Mit Hilfe von geostationären Satelliten trianguliert der Empfänger seine Position. Der Empfänger misst die Laufzeitunterschiede zwischen den Signalen, die er von unterschiedlichen Satelliten empfängt und kann so seinen Standpunkt errechnen. Bewegt der Empfänger sich, verändert er die Entfernungen zu den Satelliten und kann durch die sich veränderten Laufzeiten und seinem letzten Messpunkt eine Strecke oder Höhe errechnen. Einzige Voraussetzung für die einwandfreie Positionsbestimmung ist der freie Blick in den Himmel, um einen einwandfreien Empfang zu gewährleisten. Zweite Voraussetzung: Der Empfänger muss mindestens die Signale von drei unterschiedlichen Satelliten empfangen können. Mit weniger als drei Signalen ist es nicht möglich eine Position zu ermitteln. Die immer kleiner werdenden GPS-Empfänger erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Geräte sind mittlerweile so klein und leistungsfähig, dass sich ein Einsatz beim Sport geradezu anbietet. Referenz in Punkto Funktion und Größe ist für uns der Garmin Forerunner. Gegen ihn muss sich der Navman X300 behaupten. Zugegeben, ein etwas ungleicher Kampf. Fast wie David gegen Goliath.
Sport.Tool X300
Das Sport.Tool X300 wird im Gegensatz zum Forerunner nicht am Handgelenk getragen, sondern am linken Oberarm. Mit seinen 130 Gramm Gewicht, inklusive Batterie, ist der X300 Empfänger kaum zu spüren. Die Fixierung übernimmt ein Gummiträger mit Gurt. Das ultraweiche Gummi verhindert das Verrutschen beim Tragen. Da der Gummiträger für die Fixierung sorgt, kann der flexible Gurt relativ locker bleiben, dadurch wird ein Abschnüren vermieden. Nach kurzer Gewöhnung ist der X300 weder beim Lauftraining, noch beim Biken wahrnehmbar. Die Bedienung erfolgt über zwei große gummierte Tasten. Durch unterschiedliches kombinieren und unterschiedlich langes drücken der beiden Tasten lassen sich alle Funktionen erreichen. Zu einer Bedienung während der Fahrt können wir nicht raten. Das Display ist für das Ablesen während der Fahrt oder des Laufens einfach zu klein. Der Funktionsumfang des X300 kann sich durchaus sehen lassen: Uhrzeit über Atomuhr, automatischer Timer, Datumsanzeige, Durchschnitts- Geschwindigkeit, aktuelle Geschwindigkeit, zurückgelegte Entfernung, Max. Geschwindigkeit, Speed Target Zone mit akustischem Alarm, Ski-Modus: Gefahrene Pistenkilometer ( Liftphasen können automatisch ausgeblendet werden ), aktuelle Höhe, Höhendifferenz kumuliert (GPS), Anzeige in km/h und km, zurückgelegte Entfernung pro Runde, 50 Rundenspeicher, Wasserfest, max. 16 Std. Batteriedauer, Batterieanzeige, Arm Strap, Temperaturbereich – 10 bis +50 Grad C.,Gewicht komplett ca. 130 Gramm, Genauigkeit Geschwindigkeitsanzeige: +/- 0,3 km/h, Genauigkeit Entfernungsangabe: +/- 2%. Mit dieser Feature-Liste kann der X300 für eine Vielzahl von Sportarten eingesetzt werden. Die Verwendung von „AA“-Batterien prädestiniert den kleinen Tausendsassa für das Reisegepäck. Auf die Mitnahme eines Ladegerätes kann getrost verzichtet werden, da sich Batterien in jedem kleinen Kuhdorf auftreiben lassen. Mit einer frischen Batterie verrichtet der X300 circa 13-14 Stunden seinen Dienst (Herstellerangabe 16 Stunden). Alternativ können Akkus eingesetzt werden. Dabei verringert sich allerdings die Betriebsdauer.
Fazit: Das Sport-Tool X300 ist besonders für Technikverweigerer, die keinen Computer besitzen, geeignet (aufgrund der fehlenden Schnittstelle). Die Funktionen sind durchdacht und reichen aus, um sich eine Übersicht über die gefahrenen Kilometer und Höhenmeter, sowie Durchschnittsgeschwindigkeit zu verschaffen. Gut gefallen hat uns die Speed Target Funktion, nach dem Einstellen von minimaler und maximaler Geschwindigkeit ertönt beim Über- oder Unterschreiten ein Signal. Ein optimales Hilfsmittel, um Tempohärte zu trainieren. Negativ aufgefallen ist eigentlich nur das viel zu kleine Display. Obwohl es bei jeder Wetterlage gut ablesbar ist (solange man nicht läuft oder fährt), ist die Größe viel zu klein. Bei der Entfernungsmessung ergaben sich minimalste Abweichungen zum Garmin. Mal waren es auf 10 km 10 m mehr , mal waren es 200 oder 300 m weniger als auf dem Forerunner. Die unterschiedlichen Ergebnisse kommen durch verlorenen Satelliten-Kontakt beider Geräte zu Stande. Im Wald und bei sehr starker Bewölkung und Regen kamen beide Geräte gleichermaßen durcheinander. Die GPS-Technik benötigt, anders als Handy und Radio, eine Sichtverbindung. Wird diese Sichtverbindung durch Wolken oder Bäume gestört, quittieren die Navigationsgeräte dies mit Ungenauigkeiten oder kompletten Kontaktverlust. An Funktion und Bedienung des X300 gibt es nichts auszusetzen. Die Logik hinter der Bedienung mit zwei Tasten ist ist intuitiv erfassbar. Schmerzlich vermisst haben wir allerdings eine Halterung für den Lenker. Mit einer Lenkerhalterung würde das zu kleine Display nicht so stark ins Gewicht fallen und wäre während der Fahrt gefahrlos ablesbar. Außer dem Display gibt es am kleinen Sportsfreund nichts zu meckern. Mit einem Preis von 199,95 Euro ist der Navman Sport.Tool X300 GPS einerseits kein billiges Vergnügen, andererseits erhält man aber ein multifunktionelles Geschwindigkeits- und Entfernungsmessystem für zig Sportarten. Das Navman Sport.Tool X300 GPS ist unter anderem für Sportarten wie Biken, Skifahren, Snowboarden, Running, Nordic Walking und Skaten optimiert und versorgt den Sportler mit jeder Menge Infos auch ohne Computer.
Mehr Infos:
www.navman.com oder
Vista Sport GmbH
Breite 5a
78351 Bodman-Ludwigshafen
Tel: +49 7773 9396 25
Fax: +49 7773 9396 11
www.vistasport.de
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