Geschrieben von Waldy
Die Blues Brothers hatten ihn, Whitney Houston hatte ihn und jetzt hat ihn Martin Hosang. Längst ist der Begriff „Soul“ nicht mehr nur auf die Musik beschränkt. Vielmehr ist das Wort „Soul“ zum geflügelten Begriff geworden. Er wird verwendet, wenn jemand etwas besonders gut kann und dies nur aus Überzeugung tut, ohne eine Gegenleistung, außer Anerkennung, zu erwarten. Beeindruckend zeigt Martin Hosang, wie man ohne Budget einen Bikefilm auf die Beine stellen kann, der sich hinter den Multi-Millionen-Dollar- Produktionen nicht zu verstecken braucht. Idealismus ist ein Motivator, welcher sich nicht durch Geld und Equipment ersetzen lässt.
Reduziert auf das Maximale
Bestes Beispiel: „Star Wars“! Der erste Teil (und wir meinen den ersten Teil, nicht irgendwelchen Episoden-Schnickschnack) war als Low- Budget Film produziert worden und legte den Grundstein für eine neue Religion und für neue Maßstäbe beim Merchandising. Die neuen Teile (Episode 1-3) mit mehr Geld, mehr Tricktechnik und mehr Marketing ausgestattet, sind zwar technisch brilliant und beeindruckend, können aber mit den ursprünglichen Teilen vom Kultstatus her nicht konkurieren. Soulride2 ist der Pedant zu „Das Imperium schlägt zurück“. 45 Minuten angefüllt mit der geballten Power, die Deutschland zu bieten hat. Streetbiken, Freeriden und Downhill perfekt zu einem Trommelfeuer an Action zusammen geschnitten. Das ist das, was wir sehen wollen und das ist das, was gezeigt wird. In eindrucksvollen Bildern wird das dokumentiert, was wir schon immer wussten: „Boah, Hammer, was sind die Deutschen gut!!!“
Begeisterung von der ersten bis zur letzten Sekunde
Entgegen den TV-Produktionen der Privatsender, die schon nach einer hundertstel Sekunde als grottenschlecht durch die Oskar-Bewertung fallen, begeistert Soulride2 von der ersten bis zur letzten Sekunde. Fetziger Sound (OK, kein Soul, aber dafür umso fetziger) erstickt Langeweile im Keim und reißt auch die Nachbarn von der Couch. Seines Gleichen suchen die Streetsequenzen. Es ist schon erstaunlich, welche Bauwerke zum biken missbraucht werden können. In Berlin, Köln und anderen Städten wird gerockt und scheinbar macht die Polizei dort keine Jagd auf harmlose Biker, die ihre Freizeit sinnvoll gestalten wollen. Völlig losgelöst vom Fahrverbot in der City, lassen die Jungs es hier bis in die Nacht krachen. Die Raceparts haben es in sich. Endlos reihen sich die halsbrecherischen Abfahrten aneinander. Manche Fahrmanöver können nur durch das heraufbeschwören der „Macht“ ermöglicht worden sein. Auf den Dirtspots kommen die Liebhaber von Airtimes auf ihre Kosten. Locations wie Bad Wildbad, Bikepark Geisskopf, Eurobike und Meersburg (wo immer das auch sein mag), sowie diverse Rennen verhindern wirkungsvoll aufkommende Langeweile.
Fazit: Ein Film, der sich selbst treu bleibt. Eine klare Kampfansage an die kommerziellen Produktionen. Deutsche Biker in Deutschland auf deutschen Bikes. „Made in Germany“ wie es gemeint sein sollte. Die Übergänge zwischen den Kapiteln können pfiffiger umgesetzt werden und schmerzlich vermissten wir das 16:9 Format. Doch alles in allem bekommt der Movie unsere „Must have“-Empfehlung. Ein echter Geheimtipp, der sich wohltuend von den kommerzialisierten Streifen aus den USA abhebt Der Soundtrack passt zum Video und Größen wie „Papa Roach“, „Cypress Hill“ geben sich die Ehre. Der Preis von 19,80 Euro ist gerechtfertigt und jeden Cent wert. Wie wir wissen, haben erfolgreiche Filme immer drei Teile: Es darf also auf eine „Rückkehr der Bikeritter“ gehofft werden“
Mehr Infos:
http://www.bindestrich.org/
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