New Wave, Pop, Rock, Techno, House, NDW und was es sonst noch gibt, haben ihre Wurzeln in den 80ern. Wer jetzt den Finger hebt und sagt: Stimmt nicht, der soll mit einer Tiefenmeditation in sich gehen und Erkenntnis erlangen. Es gab zwar vereinzelte Versuche den Musikmarkt zu revolutionieren, aber richtig gelungen ist das wirklich erst in den 80ern. Für das Schlagerherz der Generation „No Future“ trällerte Nino de Angelo ins Micro. Für die föngewellten Discogänger trällerte Dieter Bohlen eunuchenartig und seine Freundin Nora (oh, ich meinte sein Sangeskumpan Thomas Anders) in das neuerdings kabellose Micro.
Gründungsmitglied ACDC
Von den meisten Bands und Sängern aus dieser Zeit ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Einige haben mittlerweile ein gelungenes Comeback, andere waren nie weg. Eine Band die in den frühen 80ern ihren Durchbruch feiern konnte ist ACDC. Die Jungs um Angus und Malcom Young starteten in den siebzigern ihre Karriere mit Bon Scott und veröffentlichten das sehr erfolgreiche Album Highway to Hell. STOP!!! Soweit das gefährliche Halbwissen. Die meisten glauben Bon Scott sei schon immer Leadsänger bei ACDC gewesen, dass stimmt jedoch nicht (eingefleischte Fans wissen das natürlich). Gründungsmitglied war, ist und bleibt Dave
Evens. Nach einem Streit wurde er aus der Band ausgeschlossen und durch Bon Scott ersetzt. Dave spielte mit der australischen Band Rabbit in Australien und macht seit über 30 Jahren sein Ding. Von seinen Wurzeln als ACDC-Sänger konnte er sich nicht lösen. Möchte er auch nicht. Das ist auf dem Album deutlich zu hören.
Grundtenor ACDC
Selbst wer völlig unvoreingenommen den ersten Klängen der Sinner-CD lauscht, hört sofort den Grundtenor ACDC heraus. Die Riffs ein wenig seichter, die Texte etwas plattitüder und im ganzen ein wenig verhangener als ACDC. So lässt sich die CD in Kurzform beschreiben. Das wäre der objektive Eindruck. Subjektiv hat die
Scheibe jedoch durchaus ihren Scharm. Wenn sich seine Band zusammen findet, liegt das meist am gleichen Verständnis für Musik. Warum sollte Dave Evans anders klingen als die Gleich-/Wechselstrom-Combo? Ich finde gerade dieser Umstand macht dieses Konglomerat von Anspielungen, Kopien und Eigenkreation so unglaublich gut hörbar. Beim direkten Vergleich von zwei Songs, wie zum Beispiel „Turn it up“ und „Let there
be Rock“, ist die Ähnlichkeit geradezu frappierend. Im Ganzen wirkt das Sinner-Album etwas grob und ungeschliffen. Die Songs beginnen mit einer fetzigen Einleitung, steigern sich, um dann leider ohne echten Höhepunkte zu verebben, dennoch bleiben die Songs jederzeit hörbar. Der Tontechniker war wohl leider beim
Abmischen betrunken. Er hat es versäumt, den Gitarren etwas mehr Druck zu verleihen. Es hätte diesem Stück guter Rock-Handarbeit mit Sicherheit gut zu Gesicht gestanden.
Rock bleibt Rock
Zum Glück versucht Evans nicht das Rad neu zu erfinden. In „Sold my soul to Rock ´n´Roll“ sagt er ganz klar aus, was es bedeutet Rock ´n´Roll zu leben. „When I die, I go straight to hell“. Mehr gibt es doch nicht wirklich zu sagen.Vielleicht noch „Only the good die young but i am gonna Life“ (und das ist gut so). Das nenne ich Ansage und ist durchaus glaubwürdig. Evans begeht keine Soundexperimente alla Crossover, Gothic. Straight und geradeheraus sind die Texte wie auch Sounds. „Sinner“. Wer aufhört zu vergleichen erhält ein Hardrock Album mit Ecken und Kanten, wie es sich gehört Einzig der etwas verhangene Sound trübt den Hörgenuss. Aber dafür gibts ja den Lautstärkeregler.
In diesem Sinne: Eh, alda mach ma lauda!!!
Mehr Infos:
Label: http://www.stf-records.de/
Artist: http://www.myspace.com/daveevansrocks
Trackliste:
Dave Evans – Sinner
01. Back on the firing line
02. Rock ‚N‘ Roll or bust
03. Take me down again
04. Only the good die young
05. Sinner
06. Carnal knowledge
07. Turn it up
08. Out in the cold
09. Go down fighting
10. Sold my soul to Rock ‚N‘ Roll
11. D.O.A.
12. The thunder down under
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