Geschrieben von Carsten Schymik
Montag, 1. Februar 2010
Zugegeben, als ich das erste mal den Firmennamen der neuen Outdoorlampe MyTinySun gehört habe, konnte ich mir zunächst einmal nichts darunter vorstellen. Übersetzt man den Namen denn allerdings ins deutsche, dann heißt das soviel wie „Meine kleine Sonne“ . Und was kann der Biker nachts draußen im Wald oder auf der etwas länger als geplant ausgefallenen Alpencross -Etappe besser brauchen, als eine kleine zweite Sonne im Gepäck. War das Mitnehmen von leistungsstarken Lampen bisher mit dem Herumtragen von schweren Akkus oder mit horrenden Anschaffungskosten jenseits von 400,-EUR verbunden, erhält der Biker mit diesem Produkt erstmals die Möglichkeit, eine echt smarte Lampe mit auf Tour nehmen zu können. Und smart, oder besser gesagt tiny ist hier sowohl der Preis als auch das Gewicht des gesamten Lampensets. Gerade mal 320 Gramm bringt das ganze System auf die Waage, und der Akku ist kleiner als eine Zigarettenschachtel.
Prinzipiell bieten sich für die Montage der Lampe zwei Möglichkeiten an:
Die Lampe am Lenker:
Mit einem der 3 mitgelieferten O-Ringe lässt sich die Lampe innerhalb von Sekunden am Lenker fixieren. Dazu nimmt man einfach den O-Ring in der zum Lenkerdurchmesser passenden Länge, hängt Ihn ein und schnallt die Lampe fest. Damit diese nicht verrutscht ist unten am solide gefrästen Halter noch ein kleines Stück Gummi eingeklebt. Die Befestigung ist einfach, nichts wackelt und man kann die Lampe während der Fahrt mit einem Handgriff schnell noch einmal nachjustieren, um die Leuchtweite den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Genau so schnell ist nach der Tour die Lampe wieder abgenommen. Dabei bleibt kein störender
Lenkeradapter am Rad zurück.
Die Lampe am Helm:
Um es vorneweg zu nehmen: ich bin kein Freund von dieser Lösung. Auch wenn es Vorteile geben mag wie dort hin leuchten zu können, wohin man schaut, und auch bei Reparaturen oder beim Schieben oder Tragen des Rades dort Licht zu haben, wo man es braucht, überwiegen für mich die Nachteile. Die wären zum Beispiel das Gezappel des Lichtkegels, das nicht unerhebliche Gewicht am Helm und auch das Überstehen der Lampe, was auf engen Trails, die durchs Unterholz führen schon mal problematisch werden kann. Die Sport 900 verfügt über einen großen Abstrahlwinkel und ein bestens ausgeleuchtetes Zentrum, ohne die Randbereich völlig dunkel zu lassen. Kurzum: auf dem Lenker montiert ist es in jeder Situation hell genug, so dass eine Helmmontage aus meiner Sicht nicht erforderlich ist. Diese bietet Vorteile bei Lampen mit schlechter Ausleuchtung und spottigem Lichtkegel.
Helm-Montage:
Dennoch ist der Helmadapter aus Kunststoff mit den abgebrachten Klettband schnell am Helm fixiert und die Lampe wird daran wie am Lenker mit den O-Ring befestigt. Der Akku wird im Rucksack verstaut. Sollte das Kabel jetzt zu kurz sein , lässt sich dieses einfach mit der mitgelieferten Verlängerung beheben.
Bedienung:
Verbindet man die Lampe mit dem Akku, blitzt die LED kurz auf. Danach leuchtet im Schalter eine grüne LED, die zeigt, dass der Akku geladen ist. Geht der Stromvorrat zu Neige, wechselt die LED auf rot. Dadurch wird dem Benutzer signalisiert, dass er nun besser im gedimmten Modus weiter fahren soll, um Strom zu sparen. Mit dem Schalter lässt sich die Lampe einschalten. Sie startet mit der maximalen Leuchtkraft. Bei jedem weiteren Tastendruck wird um eine der 4 Dimmstufen zurück geschaltet. Beim vierten Tastendruck steht wieder die volle Leuchtkraft zur Verfügung. Zum Ausschalten der Lampe muss die Taste 2 Sekunden lang gedrückt werden.
Der Akku am Rahmen:
Der Akku ist in einer kleinen Stofftasche verpackt. Diese wird mit dem integrierten Klettverschluss befestigt. Gesichert wird alles noch einmal durch einen weiteren kleinen Klettverschluss. Diese Befestigung ist schnell, stabil und stört in keinster Weise beim Fahren. Alternativ kann der Akku natürlich anderer Stelle, z.B unter
dem Vorbau oder woanders am Rahmen fixiert werden.
Fahrbericht:
Die Fahrt mit der Sport 900 durch den verschneiten Winterwald ist ein echtes Erlebnis. Der optimal gestaltete Lichtkegel ist Gauss-förmig, dass heißt konkret dass sich im Zentrum ein sehr heller Bereich befindet. Dieser wird durch direkte Beleuchtung der 4
Emitterflächen der Lampe auf den Boden geworfen. Dieser zentrale Fleck geht ohne Abgrenzung und Kanten langsam in einem weniger stark beleuchteten Bereich am Rande über. Dieser Bereich ist genau so groß, dass das gesamte Blickfeld des Fahrers äußerst angenehm ausgeleuchtet wird. Auch hier ist nach außen kein deutlich abgegrenztes Ende der beleuchteten Fläche erkennbar, was für das Auge äußerst angenehm ist. Generell ist zu sagen, das das Licht ausreichend ist. Selbst auf kniffligen technischen Trails kommt nie das Gefühl auf, dass das Licht zu schwach ist. Zudem wird das weiße Licht der LED´s rein subjektiv als sehr hell wahr genommen.
Zum Dimm-Modus:
Die MyTini Sun Lampe verfügt über 4 Dimmstufen: 100%, 75%, 50% und 25%. Selbst in der niedrigsten Stufe ist ausreichend Licht für Fahrten auf befestigten Wegen oder bergauf vorhanden. Da die Dimmung mittels Pulsweitenmodulation durchgeführt wird, stellt ich besonders bei der 25% Dimmung (Das Licht ist hier 3 Zeiteinheiten ausgeschaltet und nur 1 Zeiteinheit an) ein netter Stroboskop Effekt ein. Die Stollen des Vorderreifens scheinen zu stehen, oder man meint ab und zu sogar der Reifen würde sich rückwärts drehen. Ganz besonders nett ist die Fahrt bei Regen oder Schneefall. Einzellne Tropfen oder Schneeflocken werden als Stiftförmige Blitze wahr genommen. Ein interessanter Anblick, fast wie bei Starwars. Echtes Raumschiff-Feeling also. Neben diesem netten Nebeneffekt steht hier natürlich das Sparen von Strom im Vordergrund. Die Lampe ja nur 25% der Zeit eingeschaltet ist, hält der Akku viermal so lange. Im Allgemeinen wird ab einer Frequenz von über 25Hz, das bedeutet 25 Ein-und Ausschaltvorgänge pro Sekunde das Licht vom Auge als permanent leuchtend, also eingeschaltet und gedimmt wahr genommen.
Mein Fazit zur Nachtfahrt mit der MyTinySun Sport900 ist durchweg positiv. Geniales Licht, sichere Lenkermontage und ein kleiner bei anständiger Standzeit ergeben ein durchweg durchdachtes Beleuchtungssystem, welche eigentlich keine Wünsche offen lässt.
Lieferumfang:
• Sport 900 LED Leuchte
• 3 Stück O-Ringe (Ø 25, 30, 40 mm für unterschiedliche Rohrdurchmesser) zur Montage
der Sport 900 LED Leuchte
• Akkucase mit Li-Ion Akku 8,4 V – 4.5 Ah • Klettband zur Montage des Akkucase
• Gummistreifen (Kratzschutz für Montage des Akkucase)
• MyTinySun Sport 900 Ladegerät
• Bedienungsanleitung
Technische Daten:
Leuchteneinheit:
• Einzel LED Leuchte, LED Typ: Seoul Semiconductors SSC P7-D-SXO
• Lichtleistung bis zu 900 Lumen
• Sichtweite: 150 m
• Reflektortyp: Aluminium, hochwertig verspiegelt, „Orange peel“ Struktur für einen homogenen,
gleichmäßigen Spot und eine verbesserte Farbtemperatur
• Abstrahlwinkel des Reflektors: 16°
• Leuchtenscheibe: Spezialglas, vergütet und entspiegelt
• Gehäuse und Halterung: Hochwertiges, eloxiertes Aluminium AlSi1MgMn, CNC gefertigt, Laserbeschriftung
• Wasserdichtigkeit: IP65
• Leitungslänge: ca. 45 cm • Akkutyp / Kapazität / Spannung: Li-Ion, 18650, 2S/2P / max. 4,5 Ah / max. 8,4V
• Intensität 100%: Leuchtdauer ca. 3 Stunden
• Intensität 75%: Leuchtdauer ca. 4,5 Stunden
• Intensität 50%: Leuchtdauer ca. 6 Stunden
• Intensität 25%: Leuchtdauer ca. 12 Stunden
• Temperaturbereich: -20°C – +60°C
• Dimensionen Leuchte: Ø 43 mm, Länge 50 mm
• Dimensionen Akkucase: ca. 40 mm x 40 mm x 70 mm
• Leitungslänge: ca. 25 cm
• Gewicht Leuchte: ca. 110 g
• Gewicht Akkucase: ca. 210 g
Weitere MyTinySun-Produkte:
• Sport 900 Duo-Lampenset:
2 Stück Sport 900 Outdoor Leuchten (keine StVZO Zulassung) mit SSC Einzel LED 900 Lumen
16 Grad Optik (Erstleuchte) bzw. wahlweise 11 oder 25 Grad Optik (Zweitleuchte);
Pro 900:
Die Pro Version mit noch leistungsfähigerer Elektronik, kundenspezifischer Farbwahl und Programmierung (optional), Positionsleuchte, SOS Blinkcode, größerem Akku und umfangreicher Ausstattung. Auf Wunsch mit Ihrem Namen gelasert (optional)
Bildnachweis:
Alle gezeigten Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von MyTinySun oder es handelt sich um eigene Aufnahmen
Link: MyTinySun
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