Autohersteller Mountainbikes

Sag doch einfach wir fahren… Bike! Serviceschnäppchen oder Garantiefalle?

Ein weltweites Händlernetz, geschulte Mechaniker kompetente Beratung, bestehende Infrastruktur zur Ersatzteilversorgung, hoher Bekanntheitsgrad, hohe Markenaffinität der Kunden und und und … Dies sind geradezu ideale Voraussetzungen um ein Produkt am Markt zu etablieren, beziehungsweise die Produktpalette zu erweitern. Die Autohersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt, viele Autokäufer identifizieren sich nicht nur auf der Autobahn mit ihrem Fahrzeug sondern auch in ihrer Freizeit. Angefangen vom Schlüsselanhänger bis zur Unterwäsche bieten fast alle Fahrzeughersteller Merchandisingartikel in jeder Form, Funktion und Größe an. Der Kunde als lebender und zahlender Werbeträger. „Seht her, ich habe Produkt XY und Ihr nicht“ scheint die Botschaft vieler Konsumenten zu sein . Stolz werden die prestigeträchtigen Objekte der Begierde den Neidern präsentiert.

Bikes vom Autohersteller?

Neben diesen „protzenden Proleten“ gibt es Kunden deren Einstellung etwas weniger konfrontativ gegenüber ihren Mitmenschen ist. Ihnen geht es einfach darum eine stimmige Produktlinie zu erwerben. Maximale Qualität und maximaler Service sind Argumente für den Kauf. Was liegt also näher, als ein Mountainbike bei seinem Autohändler zu kaufen? Die Mountainbikes, welche von den Automobilherstellern verkauft werden, sind im oberen Qualitätsbereich anzusiedeln. Dies wird durch die Preise definiert. Ob die Qualität dem Preis angemessen ist soll hier keine Beachtung finden.  Ebenfalls unbewertet bleibt das Einsatzgebiet. Es gilt zu klären ob die Autohersteller bestehende Strukturen optimal nutzen um dem Kunden größtmöglichen Service zu bieten.

Porsche

Die Legende lebt. Das Porsche den einzig wahren Sportwagen baut weiß eigentlich jeder (NEIN, ich bin kein Fan ;-)). Es gibt einige Unbelehrbare die mit der Pizzaconnection liebäugeln, doch diese in die Irre geführten wollen wir Ihrem Schicksal überlassen. Porschefahrer haben sich für Qualität und Alltagstauglichkeit entschieden. Der hohe Qualitätsstandard schlägt sich in den Bikes des Sportwagenherstellers nieder. Der König der Berge, das Porsche FS Evolution, Full-Suspension Bike mit Carbon-Rahmen und Shimano XTR Ausstattung ist technisch und optisch „State of the Art“. Der Käufer kann folgendes erwarten: Auf ungefederte Bikes werden drei Jahre Garantie, auf gefederte und alle übrigen Teile werden zwei Jahre gewährt. Die Reparaturen werden normalerweise in der Vertragswerkstatt durchgeführt. Übersteigen die notwendigen Arbeiten die Möglichkeiten dieser, so wird das Bike an den Porsche Service weitergeleitet. Teilweise bestehen auch Kooperationen mit lokalen Bikeshops vor Ort. Wie im Autobereich üblich stehen auch für die Mountainbikes ausführliche Werkstatthandbücher zur Verfügung (Daran sollten sich einige Bikehersteller ein Beispiel nehmen). Sollten Probleme mit dem zweirädrigen Porsche auftreten, so besteht die Möglichkeit über eine Hotline technische Unterstützung zu erfragen. Der Austausch von defekten Teilen kann auf drei verschiedenen Wegen gehandhabt werden:
1. Die Porsche Zentren nehmen den Tausch vor.
2. Der Kunde schickt das Bike ein und der Austausch wird direkt vom Porsche Bike Service vorgenommen.
3. Technisch versierte Kunde erhalten auf Wunsch vom zentralen Porsche Bike Service die nötigen Teile auch zugeschickt.
„In die Jahre“ gekommene Bikes deren Garantie längst abgelaufen ist, werden selbstverständlich weiterhin gewartet und repariert.
Ausgenommen von der umfassenden Garantie sind Modifikationen und Schäden die durch solche entstanden sind. Die Garantie erlischt beim Renneinsatz. Die Regelzeit für Reparaturen beträgt durchschnittlich eine Woche (bei weniger umfangreichen Arbeiten natürlich weniger).
Weitere Informationen unter: http://www.porsche.de

Mercedes-Benz

Bei einem renommierten Hersteller wie Mercedes-Benz darf natürlich ein Mountain-Bike im Produktkatalog nicht fehlen, insbesondere dann nicht, wenn es darum geht eine jüngere, sportlichere Käuferschicht anzusprechen als bisher. Der Trend bei Mercedes geht ganz klar weg von der gestrickten Toilettenpapier-Ummantelung. Das Fully von MB kommt als gut ausgestattes „Klapprad“ daher, XT-Komponeten, Federgabel von RST, Luftdämpfer usw. . Alles in allem eine Menge Technik die eingestellt und gewartet werden möchte. Mercedes gewährt auf alle Bikes und deren Komponenten eine zweijährige Garantie (ausgenommen Verschleißteile). Treten Probleme mit dem Bike auf, die der Händler nicht lösen kann, hat dieser die Möglichkeit Unterstützung und Hilfe über eine Hotline anzufordern. Um einen guten Service garantieren zu können, werden die Mechaniker bei den Produktvorstellungen und mit Hilfe entsprechender Manuals für die Reparaturen geschult und unterstützt. Ist der Fehler nicht vor Ort zu beseitigen, so werden ortsansässige Zweiradhändler hinzugezogen oder der Zentralservice. Für Garantiefälle ist eine Hotline (an die der Kunde sich auch direkt wenden kann) eingerichtet. Diese hilft bei der Lokalisierung des Fehlers und übernimmt gegebenenfalls auch den Ersatzteilversand. Innerhalb der Garantiezeit ist dies natürlich kostenfrei. Da das Bike nicht für Downhillrennen konstruiert ist , sollte der Einsatz bei selbigen tunlichst vermieden werden, außer man möchte auf die Garantieansprüche verzichten. Wird trotz allem eine Reparatur nötig, so dauert diese zwischen 1-7 Tagen. Die Dauer ist natürlich auch von der Größe des Schadens abhängig. Ist ein Instandsetzen vor Ort nicht möglich, wird das Bike zum Zentralservice geschickt. In diesem Fall kann die Reparatur bis zu zwei Wochen dauern.

Weitere Informationen unter: http://www.mercedes-benz.de/

VW wie Volkswagen

Er fährt und fährt und fährt und fährt…. Nicht der Käfer sondern der Bikekäufer bei VW. Die Bikes die hier über die Ladentheke wandern sind Made by Checkerpig. Wer sich für ein Volksbike entschieden hat, der hat die üblichen zwei Jahre Garantie. Während dieser Zeit wird das Bike innerhalb von fünf Tagen repariert. Mit einem Werkstattwagen sind die Servicemechaniker im gesamten Bundesgebiet unterwegs und erledigen anfallende Reparaturen vor Ort. Ersatzteile werden durch den Ups oder einen Servicemitarbeiter zugestellt. Auch nach Ablauf der gesetzlichen Garantiezeit hilft der VAG-Vertragshändler weiter. Wer ein VW-Bike durch den Anbau von Teilen dich nicht von VW stammen aufwerten will, der verliert die gesamte Garantieleistung. Gleiches gilt ebenfalls beim Renneinsatz der Bikes.

Weitere Informationen unter: http://www.volkswagen.de

BMW

Pseudonym für gediegene Sportlichkeit. Selbstverständlich bietet der Autohersteller aus dem blau-weißen Regionen Deutschlands auch ein Mountainbike an. Im Falle aller Fälle wird das BMW-Bike beim Händler vor Ort abgegeben. Diese schickt das Bike zur Zentralwerkstatt wo es von Fachleuten repariert wird. Nach erfolgter Instandsetzung kann man sein geliebtes Stück beim Händler wieder in Empfang nehmen. Wer Modifikationen über den BMW-Händler ausführen läßt erhält die volle Werksgarantie auf Teile und Bike. Die Gewährleistung beträgt zwei Jahre. Wer eigenhändig am Bike schraubt und Veränderungen vornimmt verliert natürlich sämtliche Ansprüche. Ist die Garantie abgelaufen steht die Vertragswerkstatt selbstverständlich weiter zur Verfügung.

Weitere Informationen unter: http://www.bmw.de/

Fazit: Alleine auf weiter Flur steht man mit einem Bike der Autohersteller mit Sicherheit nicht. Die Bikes sind für eine sportlich ambitionierte Zielgruppe konzipiert, keinesfalls aber für den Wurzelfressenden Downhill-Racer. Für eine Tour oder auch eine etwas härtere CrossCountry Strecke sind die MTBs mehr als ausreichend. Wer Probleme mit dem Feierabend-Racer hat, wird von den Vertragshändlern nicht im Regen stehen gelassen. Wer mit seinem Händler gerne „Benzin“ redet, der sollte dann doch lieber über Autos mit seinem Autohändler reden.